Vorgehensweise bei der Abklärung von Atemwegserkrankungen im Rinderbestand

Referent: Günter Rademacher, München

Nach wie vor ist die Rindergrippe (Enzootische Bronchopneumonie) die wirtschftlich bedeutendste Atemwegserkrankung der Rinder. Unter bestimmten Umständen können jedoch andere Atemwegserkrankungen das Rindergrippegeschehen in einem Bestand komplizieren oder sogar als eigenständige Erkrankung auftreten. Dies gilt besonders für die schwere Verlaufsform einer BRSV-Infektion. Spätestens dann, wenn in einem Bestand ein Krankheitsgeschehen im Hinblick auf Rindergrippe „atypisch“ verläuft, oder Atemwegserkrankungen gehäuft auftreten, sollte im Rahmen einer Bestandsanalyse versucht werden, die im jeweiligen Betrieb wirkenden Zusammenhänge (infektiöse und nicht infektiöse Faktoren) zu erfassen, mögliche Ursachen abzustellen und durch geeignete Maßnahmen die Situation mittel- und langfristig zu verbessern.

Kümmerer

Dabei sollte stets nach einem ganz festen Plan vorgegangen werden – die ausführliche Beschreibung der Vorgehensweise ist Inhalt der Schulung.

  1. Ausführliche Erhebung vorberichtlicher Angaben wie betroffene Tiere und Zeitpunkt der Erkrankungen (z.B. im Hinblick auf Zukauf, Gruppenbildung, Jahreszeit, Witterung, …, was ggf. Rückschlüsse auf krankheitsfördernde Stresssituationen oder Mängel beim Stallklima zulässt) sowie Wesen (Art und Weise) der Erkrankungen.
  2. Gründliche klinische Untersuchung von Tieren (zunächst sollten immer die Jüngsten und vom Tierhalter als „noch gesund“ oder „noch nicht krank“ bezeichnete untersucht werden). Ggf. weitergehende Diagnostik (z.B. Entnahme von Nasentupfern oder Trachealspülproben, Sektion).
  3. Gründliche Erfassung der Umweltbedingungen. Im Hinblick auf die wichtigsten Stallklimafaktoren werden jeweilige Untersuchungsmethoden und Referenzwerte angegeben.
  4. Schlussbesprechung, in deren Rahmen festgestellte Probleme aufgezeigt und mögliche bzw. erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen werden.

Die Möglichkeiten der klinischen Untersuchung im Hinblick auf die Differenzialdiagnose der wesentlichen Atemwegserkrankungen werden besonders herausgestellt. So werden jeweils die Krankheitssymptomatik und die Befunde der Auskultation der Lunge bei Rindern mit akuter oder chronischer Bronchopneumonie, mit alveolärem, interstitiellem und/oder bullösem Lungenemphysem, Lungenwurmbefall und IBR differenziert beschrieben und mit (z.T. animierten) Bildern und Videoausschnitten veranschaulicht. Die jeweils geeigneten diagnostischen Verfahren werden genannt. Dabei wird die Durchführung einer Trachealspülprobe ausführlich beschrieben, die korrekte Entnahme einer Tupferprobe aus der Tiefe der Nase (mit langem Nasentupfer) mittels Videoaufnahme demonstriert. Dass am Einzeltier auch seltene Krankheitszustände wie Pleuraerguss oder Pleuraabszess mittels Auskultation, Perkussion und Punktion vergleichsweise sicher diagnostiziert werden können wird u.a. anhand von Bild- und Videoaufnahmen gezeigt.

Handzettel zum Download:

  1. Erfassung der Umweltbedingungen im Kälberbereich
    (Mit Angabe der jeweiligen Untersuchungsmethoden und Referenzwerte)
  2. Literatur und Aktivitäten des Autors
  3. Vorgehensweise bei der Abklärung von Atemwegserkrankungen im Rinderbestand
  4. Wissenswertes zum Stallklima


Teilnahmegebühr:

  • Tierärzte/innen 35€ (plus MWST),
  • Studierende der Tiermedizin 10€ (plus MWST)

Abonnement in dem alle Schulungen und sonstige kostenpflichtigen Inhalte enthalten sind:
  • Tierärzte/innen 90€/Jahr (plus MWST),
  • Studierende der Tiermedizin 35€/Jahr (plus MWST).

Systemvoraussetzungen: Rechner oder mobiles Endgerät mit Tonwiedergabe (Optimal. Manuelle Steuerung ist ebenfalls möglich.) und fakultativ Windows, OS, Linux, iOS oder Android mit Internetzugang und Browser. Bildschirmgröße: mind. 1000 Pixel breit und 690 Pixel hoch. Handzettel können im pdf-Format heruntergeladen und an Ihre Landwirte weitergegeben werden.