Lamas und Alpakas

Grundlagen, Besonderheiten, Haltung und Pflege

Referent: Thomas Wittek, Wien

Bis vor ca. einem Viertel Jahrhundert wurden Neuweltkamele in Mitteleuropa fast ausschließlich in Tierparks und Zirkussen präsentiert. In den letzten Jahren werden v.a. Lamas und Alpakas aus ganz unterschiedlichen Gründen zunehmend von Privatpersonen gehalten. Daher gewinnen die Neuweltkameliden auch in der tierärztlichen Praxis an Bedeutung.

Lamas

Wiederholt kommen Tierärzte in Groß- und Kleintierpraxen (in denen die Halter um Beratung über Haltung, Fütterung und Pflege sowie Maßnahmen zur Prophylaxe nachfragen oder auch kranke Tiere vorstellen) an Grenzen ihres Wissens. Dies liegt einerseits an den vielen diesbezüglichen Besonderheiten dieser Tiergruppe, andererseits aber auch daran, dass die Neuweltkamele im Rahmen des Studiums der Veterinärmedizin in der Vergangenheit nicht (ausreichend) berücksichtigt werden.

Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen dieser ersten Schulung über Neuweltkamele grundlegendes Wissen über Taxonomie, Anatomie und Physiologie, Haltung, Fütterung, Pflege und Handling der Tiere, klinische Untersuchung, Vorbeuge und Therapie ... vermittelt werden.

Unter Neuweltkamelen werden die vier Kamelarten Südamerikas (Guanaco, Vicunja, Lama und Alpaka) zusammengefasst. Die domestizierten Arten – Lamas und Alpakas – gelten bei uns als Lebensmittel liefernde Tiere. Die Neuweltkamele gehören zur Ordnung Paarhufer, Unterordnung Schwielensohler.

Obwohl die Neuweltkameliden wiederkauen (und deshalb bei Problemen auch hauptsächlich „Wiederkäuer behandelnden Tierärzten“ vorgestellt werden) gehören sie taxonomisch nicht zu den Wiederkäuern.

Im Beitrag werden anfangs die vier vorstehend genannten Neuweltkamel-Arten vorgestellt und Besonderheiten (z.B. der Bewollung) beschrieben sowie Angaben zur aktuellen Verbreitung in Deutschland und Österreich gemacht.

Im Weiteren werden für Tierärzte (und Halter) relevante Grundkenntnisse zur Anatomie und Physiologie aufgezeigt. Dabei werden besonders die äußerst interessanten Besonderheiten des Magen-Darm-Traktes detailliert beschrieben, und Unterschiede zu „unseren“ Wiederkäuern aufgezeigt. Auch anatomische Besonderheiten wie „Dicke der Haut“ und „tiefe Lage der Jugularvene“ werden herausgestellt, weil dies natürlich unmittelbar Einfluss auf Blutentnahme und Injektion/Infusion hat.

Ein wichtiger Teil ist der Abschnitt, der sich mit dem Umgang mit den Tieren (dem Handling) befasst. Unterschiedliche Stellung der Ohren abhängig von der Befindlichkeit der Tiere sowie Verhaltensänderungen mit Eintreten der Geschlechtsreife männlicher Tiere seien beispielhaft genannt.

Schließlich wird Wissenswertes zu Ansprüchen der Neuweltkamele an Haltung, Fütterung und Pflege vermittelt.

Nicht immer wird von den Haltern z.B. berücksichtigt, dass

  • Neuweltkamele Herdentiere sind und deshalb nicht alleine gehalten werden dürfen,
  • ein geschlechtsreifer Hengst keinen weiteren geschlechtsreifen Hengst in seiner Herde toleriert,
  • die Weidefläche eine Mindestgröße aufweisen muss
  • von den Tieren Kotplätzte angelegt werden und vieles mehr.

Wertvolle Informationen werden auch zur Art der Futtermittel und zur Wasserversorgung sowie zur wichtigen (regelmäßig durchzuführenden) Beurteilungen des Ernährungszustandes gegeben.
Es wird Wichtiges zur Pflege der Zehennägel und Zähne und auch Wissen zur Trächtigkeitsdiagnose, zum Ablauf der Geburt, zum Nachgeburtsabgang und zur Versorgung des Neugeborenen vermittelt. Abschließend werden (im Sinne einer Überleitung zur demnächst folgenden Schulung) einige Grundlagen – Informationen zur Erkennung von Krankheiten und deren Behandlung und Vorbeuge dargestellt (Bsp.: Höhe der Körpertemperatur, Beurteilung von Futteraufnahme und Kotabsatz, Wissenswertes im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln, Impfprophylaxe, Parasitenbekämpfung).

Hakenzahn

Eine Liste mit einer Auswahl wichtiger Literatur über die Thematik rundet den Beitrag ab.

Handzettel zum Download:

  • Lamas und Alpakas – Grundlagen, Besonderheiten, Haltung und Pflege
  • Literatur

Teilnahmegebühr:

  • Tierärzte/innen 35€ (plus MWST),
  • Studierende der Tiermedizin 10€ (plus MWST)

Abonnement in dem alle Schulungen und sonstige kostenpflichtigen Inhalte enthalten sind:
  • Tierärzte/innen 90€/Jahr (plus MWST),
  • Studierende der Tiermedizin 35€/Jahr (plus MWST).

Systemvoraussetzungen: Rechner oder mobiles Endgerät mit Tonwiedergabe (Optimal. Manuelle Steuerung ist ebenfalls möglich.) und fakultativ Windows, OS, Linux, iOS oder Android mit Internetzugang und Browser. Bildschirmgröße: mind. 1000 Pixel breit und 690 Pixel hoch. Handzettel können im pdf-Format heruntergeladen und an Ihre Landwirte weitergegeben werden.